Einfluss der Herzfrequenzänderung auf die Reproduzierbarkeit der Liquorflussmessungen im Aquädukt

2003 
Hintergrund und Fragestellung: In Voruntersuchungen wurde der Einfluss der Herzfrequenz (HF) auf die Hohe des Liquorflusses im Aquadukt, gemessen als Stroke Volume per Cardiac Cycle (SVcc/μl/CC), bestimmt. Fur Patienten mit gleicher interthalamischer Weite des dritten Ventrikels nimmt das SVcc mit zunehmender Herzfrequenz linear ab. Mithilfe eines Korrekturfaktors kann ein gemessenes SVcc auf eine Standard-HF, z.B. auf die physiologisch mittlere HF von 75 min−1 (SVcc75), referenziert werden. Das SVcc75 ist damit unabhangig von der aktuellen HF und sollte zu einer Verbesserung der Reproduzierbarkeit von Messergebnissen bei Verlaufsuntersuchungen gegenuber dem SVcc per se fuhren. Patienten und Methoden: Mittels retrospektiv kardial getriggerter 2-D-Phasenkontrast-MR-Bildgebung (Standardsystem 0,5 T) erfolgten bei 28 Patienten (15 Frauen und 13 Manner, Alter 8 bis 76 Jahre; median 39 Jahre) ohne klinische und bildmorphologische Hinweise auf eine Liquorzirkulationsstorung zwei Messungen des SVcc. Die Untersuchungen wurden in einem Abstand von 1 bis 27 Monaten (median 2 Monate) unter Ruhebedingungen durchgefuhrt. Die interthalamische Weite des dritten Ventrikels war in beiden Untersuchungen jeweils gleich. Die Anderung der Herzfrequenz in Ruhe zwischen beiden Messungen reichte von − 28 bis + 26%. Die Berechnung des SVcc75 erfolgte mithilfe des in der Voruntersuchung bestimmten Korrekturfaktors. Die Reproduzierbarkeit der Messergebnisse von SVcc und SVcc75 sowie der Unterschied zwischen beiden Messmethoden wurden gepruft (Bland-Altman-Methode). Ergebnisse: Die Reproduzierbarkeit des SVcc wird durch die Anderung der HF ungunstig beeinflusst. Je hoher die prozentuale Abweichung der HF zwischen zwei Messungen ist, desto hoher ist die prozentuale Abweichung des SVcc (negative lineare Regression: r = 0,92, signifikant). Fur das SVcc75 verliert sich diese Abhangigkeit erwartungsgemas. Mit dem SVcc75 ist die Reproduzierbarkeit der Messergebnisse sicher. In engen Grenzen von ± 31,3 μl/CC werden 28/28 Patienten – 100% identifiziert. Dagegen ist fur das SVcc die Reproduzierbarkeit in den Grenzen von ± 70,6 μl/CC unsicher (26/28 Patienten – 93% identifiziert). Der nachweisbare Unterschied zwischen den Methoden SVcc und SVcc75 bestatigt den Einfluss der HF auf die Hohe des SVcc. Es besteht eine individuelle Reaktivitat des SVcc gegenuber der Herzfrequenzanderung. Schlussfolgerung: Die Referenzierung des SVcc auf die physiologisch mittlere HF von 75 min−1 reduziert den storenden Einfluss einer veranderlichen HF und verbessert somit die Vergleichbarkeit der Messergebnisse bei Verlaufsuntersuchungen.
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