Der Sturz im Krankenhaus: Ein Qualitätsindikator?

2007 
Zusammenfassung In der Diskussion um Patientensicherheit und Qualitatsindikatoren ruckt der Sturz auf Grund der hohen Inzidenz von Sturzen zunehmend in den Fokus. In der vorliegenden Untersuchung wurden 811 Sturzer (Gesamtzahl der Sturze: 1177) und 5229 Nicht-Sturzer einer geriatrischen Klinik unter folgender Fragestellung verglichen: Sind Sturze mit einem schlechteren mobilitatsbezogenen Outcome (Barthel-Index) assoziiert? Ergebnisse: Signifikante Unterschiede wiesen die folgenden Variablen auf: weibliches Geschlecht (Sturzer 63,4% vs. Nicht-Sturzer 69,8%), Verweildauer (Sturzer 27,1 Tage vs. Nicht-Sturzer 19,3 Tage), Barthel Index bei Aufnahme (Sturzer 39,3 Punkte vs. Nicht-Sturzer 48,3 Punkte). Es gibt keinen linearen Zusammenhang zwischen der Sturzrate und der Mobilitat (Barthel – Index bei Entlassung). Die niedrigsten Sturzraten wiesen die BI-Gruppen 80–100 Punkte (6,4%) und 0 – 20 Punkte (13,4%) auf. In zwei der drei mobilitatsbezogenen Items des Barthel-Index (Transfer, Gehen/Rollstuhlfahren) ist eine hohere Sturzrate mit einem besseren Outcome assoziiert. Verletzungen oder Schmerzen waren bei nur 44% der Sturze die Folge (Frakturrate 1,4%). Schlussfolgerungen: Bei einem Vergleich von Sturzraten ist eine Risikoadjustierung notwendig. Sturze sind kein geeigneter Qualitatsindikator fur die mobilitatsbezogene Ergebnisqualitat bei geriatrischen Patienten.
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