Die Erstfassung des langsamen Satzes der ersten Sinfonie von Johannes Brahms

2016 
Als Johannes Brahms am 13. Oktober 1876 von Lichtental aus dem Karlsruher Hof kapellmeister Otto Dessoff „das Ding", seine erste Sinfonie in c-moll, zur Urauffuhrung anbot, schien ein fast zwei Jahrzehnte wahrender Schaffensprozes abgeschlossen zu sein. Schon 1854, nach dem ersten Horen von Beethovens neunter Sinfonie, hatte Brahms einen sinfonischen Satz entworfen; er ging allerdings in das Klavierkonzert, op. 15 ein. Auch die Serenade, op. 11 sollte ursprunglich eine Sinfonie werden, wie aus einem Brief an Joseph Joachim hervorgeht: „Ich hatte so schone grosse Idee von meiner ersten Sinfonie, und nun!" 1 Clara Schumann und Albert Dietrich lernten 1862 den ersten Satz der cmoll-Sinfonie, allerdings noch ohne langsame Einleitung, kennen. 1868 sandte Brahms an Clara das Alphorn-Thema, das er in der Thematik des letzten Satzes verarbeitete. Moglicherweise konzipierte er also damals schon das Finale; zuverlassige Unterlagen existieren daruber nicht. Auf die beiden Mittelsatze gibt es aus diesen Jahren keinerlei Hinweise. Offensichtlich entstanden sie erst, nachdem die Ecksatze abgeschlossen waren. Um die Proportionen des zweiten und dritten Satzes zu den gewichtigen Ausensatzen rang Brahms bis kurz vor der Auffuhrung. Mit dem langsamen Satz war er auch danach noch nicht zufrieden und schrieb ihn ein Jahr spater, vor der Drucklegung, noch einmal
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