Es fährt ein Zug nach Nirgendwo. Martin Schulz, Angela Merkel und die Bundestagswahl 2017

2021 
Als Martin Schulz beim auserordentlichen SPD-Bundesparteitag in Berlin am 19. Marz 2017 mit 100 % der Delegiertenstimmen zum Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten gewahlt wurde und der „Schulz-Zug“ damit richtig Fahrt aufnahm, hatte sich wohl niemand vorstellen konnen, dass dieser Zug Martin Schulz binnen Jahresfrist aufs politische Abstellgleis fuhren wurde. In der Tat durften Tiefe und Geschwindigkeit des politischen Falls selbst fur sozialdemokratische Verhaltnisse beispiellos sein. Betrachtet man Sigmar Gabriels Ankundigung vom 24. Januar 2017, zugunsten Schulz’ auf Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur verzichten zu wollen, als Ausgangspunkt der Entwicklung und Martin Schulz’ Erklarung vom 9. Februar 2018, doch nicht als Ausenmister ins Kabinett Merkel IV eintreten zu wollen, als ihren Schlusspunkt, so dauerte es gerade 382 Tage, bis sich Martin Schulz in der offentlichen Wahrnehmung vom Heilsbringer der Sozialdemokratie zu einem Paria der bundesdeutschen Politik gewandelt hatte.
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