Qualitätssicherung der operativen Erfassung nicht palpabler mammärer mikrokalkhaltiger Läsionen mittels Zwei-Ebenen-Präparateradiografie

2013 
Einleitung: Die intraoperative Praparateradiografie mikrokalkhaltiger mammarer Lasionen wird haufig nur in einer Ebene durchgefuhrt. Hierfur durften auch methodische Schwierigkeiten verantwortlich sein, die mit der Praparateradiografie in zwei Ebenen verbunden sind. Wir haben einen Praparateradiografiecontainer entwickelt, der diese methodischen Probleme kompensiert. Unter Verwendung dieses Containers wurde untersucht, inwieweit die Praparateradiografie in zwei Ebenen einen verbesserten Nachweis von Mikrokalk in der Randzone als Kriterium fur die Entscheidung zu einer Nachresektion ermoglicht. Material und Methode: Vorstellung eines Praparateradiografiecontainers zur kompressions­freien Zwei-Ebenen-Praparateradiografie ohne Divergenzartefakte. 44 mammare mikrokalkhaltige Operationspraparate wurden intraoperativ mit diesem Container praparateradiografiert und der kurzeste Abstand der Mikroverkalkungen zum Praparaterand in 2 senkrecht aufeinander stehenden Ebenen bestimmt. Ergebnisse: Die minimalen Abstande der Mikroverkalkungen zum Praparaterand wiesen in den korrespondierenden zwei Ebenen deutliche Unterschiede auf (Mittelwert = 4,1 mm, Maximalwert = 22 mm). Bei 16/44 Operationspraparate unterschieden sich die minimalen Abstande der Mikroverkalkungen zum Praparaterand fur die zwei Ebenen um 5 mm und mehr, bei 5/44 Praparaten um 10 mm und mehr. Bei einer geforderten mikrokalkfreien Randzone von 5 mm (10 mm) sind bei alleiniger Berucksichtigung der Praparateradiogramme in der Ebene mit dem jeweils groseren Abstand des Mikrokalks zum Praparaterand 51,6 % (29,3 %) der Ergebnisse hinsichtlich der Diagnose einer mikrokalkfreien Randzone falsch negativ. Schlussfolgerung: Eine Praparate­radiografie in zwei Ebenen ist zur intraoperativen Abschatzung des mikrokalkfreien Randbereichs bei mikrokalkhaltigen Mamma-Operationspraparaten zur Vermeidung falsch negativer Diagnosen unbedingt erforderlich. Der von uns entwickelte Praparateradiografiecontainer ermoglicht eine problemlose Zwei-Ebenen-Praparateradiografie ohne Artefakte durch Kompression der Praparate oder Strahlendivergenz. Bei einer Praparateradiografie in einer Ebene konnen falsch negative Diagnosen dazu fuhren, dass notwendige Nachresektionen nicht in der primaren Operation durchgefuhrt werden und eventuell in einer zweiten Operation nachgeholt werden mussen.
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