Radiofrequenzablation bei Osteoidosteomen der Wirbelsäule

2012 
Das erstmals 1935 von Jaffe beschriebene Osteoidosteom stellt eine gutartige knocherne Neoplasie mit Hauptmanifestation in den Diaphysen langer Rohrenknochen dar. Zehn Prozent der Osteoidosteome manifestieren sich in der Wirbelsaule, hauptsachlich in den dorsalen knochernen Strukturen der LWS und BWS. Therapiebedarf besteht wegen belastungsunabhangiger nachtlicher Knochenschmerzen, die auf Grund der ursachlichen Prostaglandinproduktion im Nidus gut auf nichtsteroidale Antirheumatika ansprechen. Die Diagnosesicherung erfolgt mittels Dunnschicht-CT, MRT und Tc-Skelettszintigraphie. Bei typischer Klinik und Bildgebung kann auf eine bioptische Befundsicherung meist verzichtet werden. Wahrend sich die Radiofrequenzablation als Goldstandard bei der Therapie des Osteoidosteoms der Extremitaten etabliert hat, zeigt das Verfahren im Bereich der Wirbelsaule Einschrankungen wegen des Risikos einer thermischen Schadigung benachbarter neurovaskularer Strukturen. In letzter Zeit erweitern technische Weiterentwicklungen der Radiofrequenzablation das Indikationsspektrum erheblich, sodass auf eine operative Exzision von Osteoidosteomen auch an der Wirbelsaule zunehmend verzichtet werden kann.
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