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Spätfolgen nach Immuntherapie

2021 
Immuncheckpointinhibitoren (ICI) sind bei zahlreichen Tumorentitaten wirksam, konnen allerdings immunvermittelte Nebenwirkungen in allen Organsystemen induzieren und so zu langfristigen Schaden und Todesfallen fuhren. Hierbei konnen Nebenwirkungen auch Monate nach Beendigung der Therapie auftreten und Spatfolgen Jahre nach Beendigung der Therapie bestehen bleiben. Aufgrund des zunehmenden Einsatzes von ICI auch in fruheren Tumorstadien mussen diese langfristigen Auswirkungen in die Nutzen-Risiko-Bewertung miteinbezogen werden. Es wird eine Ubersicht uber die Spatfolgen einer ICI-Therapie gegeben sowie die Datenbasis in Form des internationalen Side Effect Registry Immuno-Oncology (SERIO) zur Dokumentation und Auswertung der immunvermittelten Nebenwirkungen vorgestellt. Neben der Auswertung des SERIO-Registers erfolgte eine selektive Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, Cochrane Central Register of Controlled Trials und Google Scholar. Die haufigsten immunvermittelten Nebenwirkungen mit langfristigen Folgen sind kutan (Leukotrichie und melanomassoziierte Hypopigmentierung) und endokrin (Thyreoiditis, Hypophysitis, Adrenalitis, Diabetes). Wahrend Erstere v. a. als stigmatisierend erlebt werden, wird bei den endokrinen Nebenwirkungen meist eine lebenslange Hormonsubstitution notwendig. Neurologische und kardiologische immunvermittelte Nebenwirkungen sind zwar selten, jedoch mit hoher Morbiditat und Mortalitat assoziiert. Bisher sind prospektive Daten zu langfristigen Auswirkungen von immunvermittelten Nebenwirkungen nicht verfugbar. Das SERIO-Register bietet die Moglichkeit, klinische Falle systematisch zu sammeln, um ICI-assoziierte Nebenwirkungen besser zu charakterisieren und nachzuverfolgen.
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