Kephalometrische ,,Normwerte" fiir die Steilung der nzisivi - eine m6gliche Ursache fiir den Mifierfolg kieferorthop/idischer Behandlungen?

1988 
Der Erfolg einer kieferorthop/idischen Therapie hfingt wesentlich davon ab, dab das Behandlungsziel vor Einleitung der kieferorthopfidischen Maf3nahmen auf der Grundlage einer umfassenden Befunderhebung festgelegt wurde. Zu den diagnostischen Verfahren geh6rt auch eine metrische Analyse der Fernr6ntgenseitenaufnahme des Schfidels. Neben der Feststellung des Schfidelaufbaus und der Kieferlagebestimmung interessiert bei dieser Auswertung auch die Stellung der oberen und unteten Schneidezfihne, ffir deren Beurteilung eine Vielzahl von MeBverfahren als Orientierungshilfe sogenannte ,,Norm-, Soll-, Idealoder Mittelwerte ~ angeben. Ein Vergleich der verschiedenen Analysen zeigt, dab ihre Aussagen zum Teil erheblich x, oneinander abweichen. Im allgemeinen wird dies so lange wenig Beachtung linden, wie ein Behandler fiber Jahre hinweg ein auf seine Behandlungstechnik abgestimmtes Analyseverfahren verwendet und mit dieser Kombination gute und dauerhafte Therapieerfolge erzielt. Auch wird der erfahrene Kieferorthopfide die kephalometrischen Megwerte nicht isoliert, sondern nur im Zusammenhang mit den fibrigen Untersuchungsergebnissen interpretieren und daraus unter Berticksichtigung seiher klinischen Erfahrungen therapeutische SchluBfolgerungen ziehen. Der weniger erfahrene Behandler wird sich jedoch eher auf die Aussagen metrischer Analysen verlassen, zumal manche Formeln ffir sogenannte ,,Normwerte" Sollvorgaben mit einer Genauigkeit yon einem Zehntelmillimeter bzw. einem Zehntelgrad errechnen lassen und computeruntersttitzte Analyseeinrichtungen nicht nut pr~izise MeBwerte ausdrucken, sondern dem Kieferorthopfiden auch scheinbar die Interpretation dieser Mel3daten abnehmen. Vor diesem Hintergrund erscheint die Feststellung, dab verschiedene Auswertungsverfahren nicht selten sehr unterschiedliche Resultate ergeben, doch bedenklich und einer Untersuchung weft. In der Abteilung ffir Kieferorthopfidie der Frankfurter Universitfit werden EDVgest~tzte kephalometrische Verfahren seit fiber fiinf Jahren eingesetzt. Die hierf~ir verwendeten elektronischen Ger~te und Rechner erlauben es, ohne wesentlichen Mehraufwand eine Reihe unterschiedlicher Analyseverfahren parallel anzuwenden. Die dabei offenkundigen Differenzen in den Aussagen zwingen abet zu einer Entscheidung, welche Analyse nun zur Festlegung des Befundes und damit letztlich auch bei der therapeutischen Planung berticksichtigt werden soll. Die gleichzeitige Anwendung mehrerer kephalometrischer Auswertungsverfahren zeigte jedoch auch auf, dab gerade die Bewertungen der Schneidezahnstellung in vielen Ffillen deutlich,
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