HTLV-1-assoziierte Myelopathie/tropische spastische Paraparese

2012 
Die HTLV-1 („human T-cell lymphotropic virus 1”)-assoziierte Myelopathie/tropische spastische Paraparese (HAM/TSP) ist eine durch HTLV-1 verursachte – in Europa seltene, in weiten Teilen der Welt jedoch endemische – neurologische Erkrankung. Die Immunpathogenese ist bisher nicht eindeutig charakterisiert, zugrunde liegt aber eine moglicherweise immunvermittelte Schadigung vorwiegend des zervikothorakalen Myelons. Klinisch imponiert die HAM/TSP als eine langsam progrediente spastische Paraparese, die mit Blasenfunktionsstorungen assoziiert ist. Dabei kann die HAM/TSP haufig den Krankheitsverlauf autoimmuner und neurodegenerativer Erkrankungen imitieren. Die Diagnostik erfolgt anhand typischer Klinik sowie uber die Bestimmung von HTLV-1-Antikorpern und proviraler HTLV-1-DNA bzw. HTLV-1-RNA. Die Therapie beschrankt sich auf eine symptomatische Behandlung. Die Ubertragung kann vertikal uber Muttermilch, durch Sexualkontakt und uber infizierte Blutprodukte erfolgen. Vor dem Hintergrund eines klinischen Falles aus unserer Klinik stellen wir in diesem Artikel eine aktuelle Ubersicht zu Pathophysiologie, Epidemiologie, Klinik, Diagnostik und Behandlung der HAM/TSP vor.
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