Längerer Schlafentzug und seine Begleiterscheinungen

1971 
Klinische, bioelektrische, polygraphische, psychologische und klinisch-chemische Beobachtungen wurden bei zwei jungen Mannern wahrend eines experimentellen Schlafentzuges von 114 bzw. 112 Std durchgefuhrt. 1. Neurologische Erscheinungen waren im Verlauf des Schlafentzuges gering (Nystagmus, Tremor), psychische Veranderungen standen im Vordergrund (Verlangsamung, Mistrauen, Reizbarkeit, Schreckhaftigkeit, Streitsucht, optische und akustische Halluzinationen, kurze Amnesie). 2. Bioelektrisch und test-psychologisch ergab sich eine Senkung der Vigilanz und Minderung der Leistungsfahigkeit fur komplexe Leistungen (Umstellungsfahigkeit, Konzentration, Aufmerksamkeitsanspannung). 3. Das Schlafverhalten und Schlaf-EEG war bei beiden Vpn in Anbetracht der psychisch-charakterologischen Unterschiede different. 4. Klinisch-chemisch zeigte eine Vp mit Anomalien der Transaminasen Ausgangswerten weitere Zunahme der Serum-Transaminasen. Serumalbumine zeigten bei beiden Vpn eine leichte Minderung, die γ-Globuline und Lymphocyten einen leichten Anstieg. 5. Der Erholungsschlaf nach dem Schlafentzug war tiefer mit einer 50 fach verkurzten Einschlafzeit. Der Prozentsatz der Traumphasen (vom Gesamtschlaf) hat sich bei einem der Probanden verdoppelt (von 20% auf 40%), beim anderen stieg er nur von 30 auf 37% an. Die motorischen Begleiterscheinungen waren im Vergleich zum Schlaf vor dem Versuch geringer, die Erektionen schwacher.
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