Kolorektale Fremdkörper – eine Herausforderung für Patient und Arzt

2019 
Hintergrund Kolorektale Fremdkorper sind ein nicht ungewohnlicher Vorstellungsgrund in der Notaufnahme. Die haufig erst verspatete arztliche Konsultation fuhrt moglicherweise zu einer erhohten Rate an Komplikationen. Vor jeder rektalen Manipulation sollte die Art des Fremdkorpers bekannt sein. Trotz Lokalisation im Rektum kann die Entfernung des Fremdkorpers schwierig sein und eine Narkose erfordern. Verletzungen sollten nach jeder Intervention ausgeschlossen werden. Methoden Retrospektiv wurden die Falle mit der Diagnose „Fremdkorper im Anus und Rektum (inkl. Sigmoid)“ zwischen 2002 und 2017 ausgewertet. Von 56 Patienten konnten 33 (59%) Patienten in die Studie eingeschlossen werden. Zusatzlich wurde eine Literaturrecherche mit den Suchbegriffen „colon AND foreign bod*“, „rectum AND foreign bod*“ und „colorectal AND foreign bod*“ in den Datenbanken PubMed (1623) und Cochrane Libary (17) sowie in der Suchmaschine Google Scholar (300) vorgenommen. Ergebnisse Durchschnittlich erfolgte die Vorstellung nach 33 h. Eine Entfernung in der Notaufnahme gelang in 2 Fallen (6%). 31 Patienten (94%) benotigten eine Narkose. Eine notfallmasige Laparotomie wurde in 3 Fallen (9%) vorgenommen. Komplikationen traten nicht auf. Die Entlassung erfolgte im Schnitt nach 1,5 d. Schlussfolgerung Eine verspatete Vorstellung fuhrt nicht zu einem komplizierteren Verlauf. Nach abschliesender Rektoskopie ist eine weitere Bildgebung nicht erforderlich. Eine kurzzeitige Uberwachung ist nach unauffalliger Klinik ausreichend.
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