하인리히 뵐의 『여인과 군상』 연구

2015 
Die Protagonistin Leni in Bolls Roman Gruppenbild mit Dame wuchs im grosenburgerlichen Milieu auf. Sie flog mit ihrem Vater in einem Regierungsflugzeug der Nazis und genoss das Fliegen sehr. Sie war nur ein naives Madchen. Durch den Untergang der Familie sturzt sie fast ins Proletariat ab, erlebt jedoch zu diesem Zeitpunkt eine geistige Wiedergeburt. Die Mithelfer ihrer geistigen Reife sind die Schwester Rahel und der russische Kriegsgefangene Boris. Leni hat ihre angeborene Fahigkeit zu Bewusstsein gebracht und Anregungen und Bestatigug hinsichtlich ihres eigenen nonkonformistischen Bildungverhaltens von ihrer grosen Lehrerin Rahel erfahren. Ihr sowjetischer Liebhaber Boris lasst sie die deutsche Realitat erkennen. Sie gelangt also zu einer Harmonie der korperlichen und geistigen Reife Leni lebt kreaturlich und verdient nur, was sie zum Leben braucht. Sie verweigert einfach jede Erscheinungsform des Profitdenkens. Sie arbeitet als ungelernte Gartnerin. Dabei zeigt sich ihre Naturbegabung. Sie ist glucklich und fuhlt sich eins mit der Natur. Trotz aller Missstande und Leiden bewahrt sie ihre Autonomie. In diesem Sinne kann Bolls Gruppenbild mit Dame als Bildungsroman angesehen werden. Boll nennt seinen Roman Gruppenbild mit Dame auch einen “Bildungsroman im idealistischen Sinne”, einen “Roman der Bildung einer Frau, Bildung im doppelten Sinne, von dem was man lernt, (...) und auch wie sich jemand als Person und Figur bildet.” Der Bildungsroman ist eine Romanart, die den Entwicklungsprozess eines jungen Helden zum Thema hat. Der Protagonist schildert eine grose Menge von Einzelheiten uber seine Erlebnisse und seine psychologische Verarbeitung bzw. Integration in seine Personlichkeit. Diese Personlichkeit bildet und entwickelt sich im Verlauf der Auseinandersetzungen. Gruppenbild mit Dame gehort jedoch nicht zum typischen Bilddungsroman entsprechend dem konkreten historischen Gattungsbegriff in der deutschen Literatur, der Werke wie Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre oder Hesses Demian. Nach der Meinung Bolls muss die Literatur gegenwarts- und gesellschaftsbezogen sein, wenn sie mit dem einzelnen Menschen etwas zu tun haben will. Boll konzentrierte sich also darauf, soziale Probleme im Krieg und in der Nachkriegszeit sowie der Konsumgesellschaft aufzuzeigen. Leni vermietet Gastarbeitern, die unter den primitiven Bedingungen leben mussen, sehr billig Zimmer. Die kapitalistische Familie Hoyser versucht, Leni aus ihrer alten Wohnung zu vertreiben, damit die gesamte Anlage saniert werden kann. Das Helft-Leni-Komitee wird gebildet, um Widerstand gegen diese Versuche in Form eines gewaltfreien Kampfes zu leisten. Dieses Komitee besteht aus verschiedenen Personen. Diese Leute sind von der Menschlichkeit und der bedingungslosen Liebe Lenis gegenuber allen Menschen bezaubert. Im Roman zeigt Boll durch Leni ein Modell fur eine profitlose und klassenlose Gesellschaft. Zugleich stellt er dabei die innere Entwicklung der Protagonistin dar.
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