Epidemiologiebericht Sucht 2019. Illegale Drogen, Alkohol und Tabak

2019 
HINTERGRUND, FRAGESTELLUNG UND METHODEN: Der Bericht betrachtet Sucht und Abhangigkeit in den Bereichen illegale Drogen, Alkohol und Tabak in Osterreich. Ziel ist es, u. a. folgende Fragen zu beantworten: Wie viele und welche Menschen sind von Sucht betroffen und welches Konsumverhalten herrscht vor? Der Bericht bundelt zahlreiche Datenquellen, wie z. B. Daten aus Behandlungseinrichtungen und der Todesursachenstatistik. *** ERGEBNISSE: Im Bereich illegale Drogen, liegt der risikoreiche Drogenkonsum hauptsachlich bei Opiaten / Opioiden. Diese werden vorrangig mit anderen legalen oder illegalen Suchtmitteln kombiniert. Die aktuellen Schatzungen gehen davon aus, dass 35.000 bis 38.000 Menschen einen risikoreichen Opioidkonsum haben. Im Zeitvergleich lassen fast alle Daten auf eine Entspannung der Situation schliesen, da der Anteil der unter 25-Jahrigen zuruckgeht. Dies kann dahingehend interpretiert werden, dass weniger Menschen einen risikoreichen Drogenkonsum beginnen. Zudem werden die Betroffenen immer alter, unter anderem aufgrund des chronischen Charakters der Erkrankung und der guten therapeutischen Versorgung in Osterreich. Rauchen ist die am weitesten verbreitete Sucht in Osterreich. Jede vierte bis funfte Person gibt an, taglich zu rauchen, ein Drittel davon hat vor Kurzem erfolglos versucht, mit dem Rauchen aufzuhoren. Tabakrauchen ist in Osterreich gemas aktueller Schatzungen fur 15 Prozent aller Todesfalle verantwortlich. Seit 2002 hat sich der Anteil der rauchenden Kinder und Jugendlichen mehr als halbiert. Zu neuen Tabakprodukten und Konsumformen (z. B. Shisha) gibt es in Osterreich nach wie vor wenige Daten. Alkohol ist jene gesundheitsgefahrdende psychoaktive Substanz, mit der in Osterreich die meisten Menschen Erfahrungen machen. Etwa jede siebte Person in Osterreich trinkt in einem gesundheitsgefahrdenden Ausmas, wobei ein solches Verhalten bei Mannern doppelt so haufig feststellbar ist wie bei Frauen. Generell lassen sich positive Entwicklungen beobachten: Der problematische Alkoholkonsum, alkoholassoziierte Erkrankungen und Todesfalle sind seit Jahren rucklaufig. Auch bei den Jugendlichen zeigt sich insgesamt ein Ruckgang des Alkoholkonsums. *** SCHLUSSFOLGERUNGEN UND DISKUSSION: Die umfassende Analyse der epidemiologischen Situation und Interpretation aktueller Trends zeigt insgesamt einen Ruckgang der Suchtproblematik. Dennoch gibt es, vor allem bei legalen Suchten, noch hohes Verbesserungspotenzial und neue Herausforderungen (z. B. neue Produkte wie Shisha).
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