Körperliche Aktivität und Aktivitäten des täglichen Lebens bei Bewohnerinnen und Bewohnern in der stationären Pflege - eine systematische Übersicht und Metaanalyse

Zusammenfassung Hintergrund Masnahmen zur Forderung korperlicher Aktivitat gehoren zu den Handlungsfeldern praventiver Interventionen von Pflegekassen im Setting der stationaren Pflege. Es interessierte der aktuelle Erkenntnisstand zur Wirksamkeit solcher Interventionen. Methodik Eine systematische Literaturrecherche wurde im November 2019 in funf Datenbanken durchgefuhrt. Erganzend erfolgten eine Sichtung von Referenzlisten und eine Suche in Studienregistern. Einbezogen wurden clusterrandomisierte kontrollierte Studien, randomisierte kontrollierte Studien und kontrollierte klinische Studien, die den Effekt von korperlicher Aktivitat auf die Durchfuhrbarkeit der Aktivitaten des taglichen Lebens bei Personen in der stationaren Altenpflege untersuchten. Die statistische Zusammenfassung der Studienergebnisse erfolgte mittels eines Modells mit zufalligen Effekten. Ergebnisse Die Metaanalyse der Ergebnisse aus 19 Studien von geringer methodischer Qualitat zeigte einen kleinen, statistisch signifikanten Effekt von korperlicher Aktivitat auf die Durchfuhrbarkeit der Aktivitaten des taglichen Lebens (SMD = 0,40, 95 %-KI 0,08–0,72) bei bedeutsamer Heterogenitat (I2= 77 %, p  Diskussion Es gab Hinweise auf einen positiven Effekt von Interventionen zur Forderung der korperlichen Aktivitat auf die Alltagsfunktionen. Aufgrund des insgesamt hohen Verzerrungspotenzials der Studien und einer substanziellen Heterogenitat ist die Aussagekraft der Ergebnisse allerdings limitiert. Schlussfolgerungen Fur eine Uberprufung der Robustheit der statistischen Ergebnisse sind qualitativ hochwertige Studien notwendig.