Prävalenzen von Depressionen bei Erwachsenen – eine vergleichende Analyse bundesweiter Survey- und Routinedaten

2018 
Ziel der Studie Pravalenzschatzungen fur Depression zeigen in Primar- vs. Sekundardaten divergente Ergebnisse. Ursachen liegen u. a. in der Betrachtung verschiedener Indikatoren zu abweichenden Zeitpunkten. In der vorliegenden Arbeit werden Depressionshaufigkeiten in Survey- und Routinedaten fur einen vergleichbaren Erhebungszeitraum und Altersbereich ermittelt. Unterschiede zwischen den Datenquellen und den Depressionsmasen werden untersucht. Methodik Drei Indikatoren werden fur das Jahr 2010 gegenubergestellt: im Bevolkerungssurvey erhobene a) selbstberichtete arztliche Diagnosen, b) Diagnosen in standardisiertem klinischen Interview sowie c) in Routinedaten einer gesetzlichen Krankenkasse administrativ erfasste Diagnosen. In Sensitivitatsanalysen werden privat versicherte Surveyteilnehmende sowie Versicherte mit Pflegebedarf aus den Routinedaten ausgeschlossen. Die Definition der administrativen Depressionsdiagnose wird variiert je nach Kodierhaufigkeit und Diagnosespezifitat. Ergebnisse Die hochste Pravalenzrate zeigt sich mit 9,8% fur administrativ erfasste Depressionen, die niedrigste mit 5,9% fur die selbstberichtete Depressionsdiagnose im Survey. Die Pravalenz der im klinischen Interview erhobenen Depression betragt 8,4%. Es zeigen sich jeweils spezifische alters- und geschlechtsabhangige Verteilungen. Bleiben unspezifische Depressionsdiagnosen (F3x.8, F3x.9) unberucksichtigt, sinkt die administrative Pravalenzrate deutlich ab. Schlussfolgerung Je nach Definition der administrativen Depressionsdiagnose reduzieren sich Pravalenzunterschiede im Vergleich zur selbstberichteten Diagnose. Differenzen zu Pravalenzen basierend auf klinischem Interview bleiben hingegen bestehen und weisen auf die Erfassung unterschiedlicher Personengruppen hin.
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