Negative therapeutische Reaktion
2000
Begriff in der Freudschen → Psychoanalyse, der bezeichnet, das bei manchen Patienten jede „[…] Losung, die eine Besserung oder ein zeitweiliges Aussetzen der Symptome zur Folge haben sollte und bei anderen auch hat, […] eine momentane Verstarkung ihres Leidens hervor[ruft], sie verschlimmern sich anstatt sich zu bessern“ (Freud, 1923: 316). Die metapsychologische Erklarung gibt Freud mit dem Kunstgriff der „unbewusten Schuldgefuhle“ (ebd.: 295; → Schuldgefuhl) des Patienten dafur, das er dem Analytiker (noch immer) nicht die ganze Wahrheit gesagt hat. Aus diesen heraus erfolgt der Ruckfall. Im Laufe der Entwicklung der Psychoanalyse von der → Ich-Psychologie zur → Objektbeziehungstheorie und zur → Selbstpsychologie wird der Begriff so verstanden, das sich der Patient in diesem Augenblick nicht ausreichend verstanden fuhlt (Kohut, 1979: 54; Bacal, 1985).
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