Diagnostik und Therapie oraler präkanzeröser Läsionen

2010 
Die Prognose und die posttherapeutische Lebensqualitat der Patienten mit oralen Plattenepithelkarzinomen werden wesentlich von der Ausbreitung des Tumors zum Zeitpunkt der Erstdiagnose und der Primartherapie beeinflusst. Nur durch eine zuverlassige Fruherkennung des Karzinoms einschlieslich der relevanten prakanzerosen Mundschleimhautveranderungen kann die Prognose dieser Tumorentitat entscheidend verbessert werden. Im Rahmen der Fruherkennung hat die Identifikation von Risikofaktoren und die Erfahrung mit dem klinischen Bild der Vorlauferstadien des Mundhohlenkarzinoms eine besondere Bedeutung. Fur die Diagnose der prakanzerosen Lasionen stehen neben der klinisch-visuellen Beurteilung vor allem vier Verfahren zur Verfugung: die Toluidinblaufarbung, die photodynamische Diagnose, die Autofluoreszenz und die orale Zytologie. Die automatisierte Bildanalyse, die DNA-Image-Zytometrie und die Immunzytochemie unterstutzen die zytologische Analyse zusatzlich. Die methodisch erweiterte orale Zytologie ist als aussagekraftiges, leicht handhabbares und gunstiges Verfahren fur den klinischen Einsatz in der Fruherkennung geeignet. Fur die definitive Diagnose bleibt die Histopathologie nach Skalpellbiopsie der Goldstandard. In der aktuellen Literatur wird eine differenzierte Therapie der prakanzerosen Lasionen empfohlen. Dennoch ist nicht gesichert, ob hierdurch die Transformation der Mundschleimhaut in ein orales Plattenepithelkarzinom verhindert werden kann.
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