Netzentgeltsystematik in Deutschland – Status-Quo, Alternativen und europäische Erfahrungen

2019 
In Deutschland wird ein Anstieg der Netzkosten sowohl fur die Ubertragungs- als auch Verteilnetze prognostiziert. Durch eine netzdienliche Lastverschiebung konnten die Netze entlastet und der Netzausbaubedarf verringert werden. Durch die zunehmende Integration elektrifizierter Verbrauchstechnologien steigt vor allem das Flexibilitatspotenzial von Haushalten und gleichzeitig entstehen durch die Modernisierung des Messwesens neue Moglichkeiten zur Ausgestaltung und Abrechnung der Netzentgelte. Eine kostenorientierte Ausgestaltung der Netzentgelte konnte ein netzdienliches Verhalten von Netznutzern anreizen. Die aktuelle Netzentgeltsystematik beruht jedoch grostenteils auf der Annahme einer unelastischen Nachfrage. Dies gilt insbesondere fur die Netzentgelte auf der Niederspannungsebene. Hierdurch wird ein netzdienlicher Flexibilitatseinsatz nicht angereizt, sondern stattdessen teilweise sogar gehemmt. Vor diesem Hintergrund existieren daher regulatorische Herausforderungen fur die Ausgestaltung der Netzentgelte. Jede, der in diesem Artikel skizzierten Ausgestaltungsmoglichkeiten, geht mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen einher. Das Ziel dieses Artikels ist es die okonomischen Anreizwirkungen der jeweiligen Komponenten zu erortern. Dabei konnen insbesondere Kombinationen der Alternativen die jeweiligen Nachteile beheben (bspw. die zeitliche Differenzierung eines Leistungspreises zur Steigerung der Kostenreflexivitat). Allein aufgrund der Eigenschaften der Netzkosten scheint eine Kombination verschiedener Netzentgeltkomponenten notwendig. Der Vergleich der Landerbeispiele zeigt verschiedene Erfahrungen hinsichtlich der alternativen Ausgestaltungsmoglichkeiten von Netzentgelten.
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