Pharmakogenetik in der Psychiatrie: eine Standortbestimmung

2018 
In der vorliegenden Arbeit aus dem Referat Neurobiologie und Genetik der Deutschen Gesellschaft fur Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) wird der Stand der Literatur zur Bedeutung pharmakogenetischer Befunde zur Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von Antidepressiva, Antipsychotika und Lithium zusammengefasst. Besonders hingewiesen wird auf die Arbeit internationaler Expertengruppen und Regulierungsbehorden. In Deutschland liegt eine erste Stellungnahme der Gendiagnostikkommission des Gesundheitsministeriums am Robert-Koch-Institut vor. Die DGPPN hat im Anhorungsverfahren die Empfehlung zur CYP2D6-Bestimmung vor dem Einsatz trizyklischer Antidepressiva unterstutzt und empfiehlt daruber hinaus bei asiatischen Patienten vor einem Einsatz von Carbamazepin die Bestimmung des HLA-B*1502-Genotyps. Haupthindernis fur den flachendeckenden Einsatz pharmakogenetischer Bestimmungen fur eine sicherere und effektivere Pharmakotherapie psychischer Erkrankungen ist das Fehlen prospektiver Studien zu einzelnen und vor allem zu der Kombination genetischer Varianten. Hier sind Psychiater, Humangenetiker und Drittmittelgeber im Interesse der Patienten gefordert.
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