Religiöse Lebensführung/Biographie

2018 
Der Beitrag rekonstruiert zunachst Webers Systematik im Hinblick auf den Einfluss von Erlosungsreligionen auf die Lebensfuhrung. Dargelegt wird die Entstehung eines spezifischen Habitus der methodisch-rationalen Lebensfuhrung aus dem asketischen Protestantismus im Hinblick auf zwei zentrale Bereiche: die asketische Berufspflicht sowie die Autonomisierung der Lebensfuhrung. Die Genese dieser zweiten Seite des Rationalisierungsprozesses, die das reflexive Selbst als Grundlage fur religiose wie sakulare Individuierung hervorgebracht hat, wird ebenfalls rekonstruiert. Auf dieser Basis erst wird die biographische Selbstthematisierung moglich, die in funktional differenzierten Gesellschaften zu einem zentralen Bezugspunkt von Religion werden kann. In diesem Prozess, so wird argumentiert, verlieren Religionen zwar ihre Bedeutung als kulturpragende Kraft, bleiben aber weiterhin als Sinnquelle verfugbar. Die mit dieser These verbundenen Implikationen fur die religionssoziologische Theoriebildung werden abschliesend reflektiert.
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