Transurethrale Eingriffe des unteren Harntraktes

2021 
Dargestellt werden Haufigkeit, Ursache, Behandlung und Vorbeugung der typischen Komplikationen bei transurethralen Eingriffen an Harnrohre und Prostata. Vor dem Hintergrund des in einigen Landern aktuell sehr zuruckhaltenden Einsatzes suburethraler Bander zur Therapie der weiblichen Belastungsinkontinenz, rucken alternative Verfahren wie „bulking agents“ vermehrt in den Fokus. Bulking agents unterscheiden sich aufgrund ihrer Wirkprofile in ihren Erfolgs- und Komplikationsraten deutlich voneinander, derzeit liegen allerdings nur wenige direkte Head-to-Head-Vergleiche vor. Bei der Urethrotomia interna liegt das Augenmerk auf der Beachtung der richtigen Indikation und der Kontraindikationen, sowie auf den intraoperativen Komplikationen, wie einer Via falsa urethrae durch Harnrohrenperforation mit konsekutiver Urinextravasation mit Penis- oder Skrotalodem, ausgedehnten intra- oder postoperativen Blutungen aus der Harnrohre mit Penis- oder Skrotalhamatom, und den postoperativen Komplikationen wie Harnrohrendivertikel, Harnrohrenfistel, Harnwegsinfektion (Urethritis, Prostatitis, Epididymitis und Kavernitis), Belastungsinkontinenz durch Sphinkterlasion, erektile Dysfunktion und Rezidivstriktur. Bei der transurethralen Prostataresektion werden neben korrekter Indikation und Beachtung der Kontraindikationen die intraoperativen Komplikationen Spulflussigkeitseinschwemmung/TUR-Syndrom, Blutung und subtrigonale Blasenunterfahrung beleuchtet. Bei den postoperativen Komplikationen wird das Augenmerk insbesondere auf Harnwegsinfektion/Epididymitis, Nachblutung, Verletzung der Ureterostien, Belastungsinkontinenz, Harnrohrenstriktur, Blasenhalsstenose, retrograde Ejakulation und erektile Dysfunktion gerichtet. Die transurethrale Resektion von Blasentumoren (TURB) stellt den zentralen diagnostischen und beim nicht-muskelinvasiven Harnblasenkarzinom (NMIBC) auch therapeutischen Schritt in der Behandlung des Urothelkarzinoms der Harnblase dar. Ziel ist die Resektion aller visuell sichtbaren Befunde. Die allgemeine Komplikationsrate liegt bei ca. 5–6 %, wobei Blutungen, Blasenperforationen, Verletzungen der Harnleiterostien oder der Harnrohre am haufigsten auftreten. In der Regel konnen Komplikationen konservativ oder mittels erneuter zystoskopischer Intervention erfolgreich behandelt werden. Selten ist bei ausgepragter intraperitonealer Perforation eine operative (offen oder laparoskopisch) Revision erforderlich.
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