Fachkräfteentwicklung in der Rheumatologie

2021 
Fachkraftemangel in der Rheumatologie in Deutschland ist als Versorgungsproblem erkannt. Die Gesundheitspolitik hat mit neuen Planungszielen reagiert, aber es fehlen effektive Interventionsstrategien. Ziel dieser Studie ist ein systematischer berufsstruktureller Uberblick, um die Grundlage fur Interventionen zu verbessern und Moglichkeiten fur ein effektives Fachkraftemanagement aufzuzeigen. Die WHO National Health Workforce Accounts (NHWA) dienen als konzeptioneller Rahmen. Ausgewahlt werden 4 Indikatoren: Personalbestand, Arbeitsmarktbewegungen, Komposition und Weiterbildung. Die Exploration von Entwicklungstrends stutzt sich auf vergleichende Analysen von Altersgruppen und Zeitreihen. Die Erhebung nutzt offentliche Statistiken und andere Sekundarliteratur; die Auswertung erfolgt deskriptiv. In Deutschland sind 1076 Arzt*innen mit einer Facharztqualifikation oder Schwerpunktbezeichnung in der internistischen Rheumatologie arztlich tatig. Die absolute Zahl verdoppelte sich seit 2000 deutlich (91 %), aber mit einem demografischen Bias. Im Zeitraum 2000 bis 2019 stieg die Zahl der uber 50-Jahrigen deutlich, aber die der unter 50-Jahrigen nur um 9 %; seit 2010 sind die Zahlen in der Gruppe 40 bis 50 Jahre rucklaufig. Im Jahr 2019 waren mehr Rheumatolog*innen im Rentenalter als unter 40-Jahrige arztlich tatig. Seit 2015 schwacht sich der steigende Trend insgesamt ab, aber am starksten im Krankenhaussektor; die Weiterbildungen lassen keine konstante Steigerung erkennen. Berufsstrukturelle Trends zeigen, dass die gesundheitspolitischen Planziele mit den verfugbaren Humanressourcen nicht zu erreichen sind. Gefordert ist ein besseres Fachkraftemanagement, insbesondere durch Innovation der Weiterbildung, Aufgabenverschiebung und verbesserte Geschlechtergerechtigkeit.
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