Über Meßergebnisse mit dem verschluckbaren Intestinalsender im Magen-Darmkanal

1959 
Nach einer kurzen Darstellung der Bauweise des Intestinalsenders fur Druck-, Lage- und pH-Wert-Messung werden die, verschiedenen im Magen ablaufenden Druckverhaltnisse dargelegt. Mit der gleichzeitig registrierten Lageanderung des Senders kann auf die Bewegungsvorgange der Ingesta geschlossen werden. Die aus dem Fornix signalisierten Druck- und Lageanderungen entstehen fortgeleitet durch die Zwerchfellbewegung bei der Atmung. Die magneigene Motorik im Korpus lauft in einem 20 sec-Rhythmus ab und fuhrt zu Drucken von 10–20 cm Wassersaule. Im Canalis egestorius beobachtet man haufig eine kurze Folge von Austreibungswellen in einem 2 min-Rhythmus und mit Drucken bis zu 200 cm H2O. Bei der pH-Wert-Messung im Magen werden Valenzen von pH 1,3 bis pH 8,0 registriert. Eine durch Histamineinwirkung ausgeloste vermehrte Saureproduktion findet ihren Ausdruck in den vom Intestinalsender signalisierten Meswerten, ebenso wie der Ubergang in alkalisches Milieu beim Eintreten des Senders in das Duodenum. Neben den mehrperiodischen Druck- und Lageanderungen im Dunndarm mit nur geringen Drucken, wird, zuweilen auch eine zusammenhangende Wellenfolge hoherer Drucke im oberen Dunndarm festgestellt, die sich in ihrer Charakteristik von den ublichen Dunndarmschwankungen grundsatzlich unterscheidet. Am ileococalen Ubergang ist ein Wechsel von mehrperiodischen Dunndarmschwankungen zu einperiodischen Dickdarmschwankungen zu erkennen, ebenso die hier stattfindende Drehung des Senders um seine Achse beim Eintritt in das Coecum. Die Dickdarmschwankungen sind sehr unterschiedlich hinsichtlich Frequenz und Amplitude, einformig, jedoch in bezug auf ihre Charakteristik. Beim Aufenthalt des Senders in der Flexura hepatica machen sich die von der Leber fortgeleiteten Zwerchfellbewegungen durch atemsynchrone Druck- und Lageschwankungen, bemerkbar. Mit zunehmender Eindickung des Darminhaltes im Dickdarm werden die Lageschwankungen durch Einbettung des Senders in die Kotsaule immer geringer und sind im Sigma nicht mehr feststellbar.
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