Die Bedeutung des Narkoseverfahrens für den intraund postoperativen Verlauf bei Karotisoperationen

1991 
An der I. Chirurgischen Universitatsklinik Wien wurde von 1988 bis Juni 1991 bei 92 Patienten eine Karotisdesobliteration in Allgemeinanasthesie vorgenommen. Verglichen wurden der intra- und postoperative Verlauf in Abhangigkeit von der Narkoseaufrechterhaltung mit Fentanyl (Gruppe F: n=47) oder Isoflurane (Gruppe I: n=45). Zur Optimierung der zerebralen Durchblutung wahrend der Klemmphase kam wegen des Verzichts auf einen intraluminalen Shunt die kontrollierte Hypertension mittels Dopamin zur Anwendung. Nitroglyzerin wurde bei extremer perioperativer Hypertonie eingesetzt. Es fanden sich in Gruppe I signifikant mehr dopaminpflichtige (p<0,05) und in der Gruppe, F signifikant mehr nitroglyzerinbedurftige (p<0,01) Patienten. Wahrend der Klemmphase war in Gruppe I die Herzfrequenz signifikant (p<0,01) hoher. Es wurden ausschlieslich Patienten der praoperativen klinischen Stadien I, II und IV operiert. Postoperativ musten in Gruppe F 20, in Gruppe I 2 Patienten nachbeatmet werden. In Gruppe F verstarb 1 Patient mit praoperativem Krankheitsstadium IV nach mehrfachen Nachblutungen. 3 weitere Patienten der Gruppe F mit Stadium I+II sowie 1 Patient der Gruppe I mit Stadium II wiesen postoperativ ein permanentes zentralneurologisches Defizit auf. 2 Patienten der Gruppe F mit Stadium II bzw. IV erlitten ein passageres zentralneurologisches Defizit. Ein geandertes Narkoseverfahren mit dem Ziel, Tachykardien wahrend der Klemmphase zu vermeiden sowie die Nachbeatmungsfrequenz zu senken, ist auzustreben. Die alleinige Verwendung von Fentanyl zur Aufrechterhaltung der Narkose erscheint nicht empfehlenswert.
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