Außerklinische Beatmung nach prolongiertem Weaning

2020 
Die Zahl der Patienten im prolongierten Weaning steigt infolge des zunehmenden Alters und der Komorbiditat der Patienten sowie des technischen Fortschrittes in der Chirurgie und der Intensivmedizin kontinuierlich an. Die Daten des WeanNet-Registers zeigen, dass uber die Halfte (64 %) der von der Intensivstation in ein spezialisiertes Weaningzentrum verlegten Patienten vom Respirator definitiv entwohnt werden konnte. Mit einem Weaningversagen waren eine langere Beatmungsdauer vor Verlegung auf die Weaningstation, gefolgt von einem niedrigen Body-Mass-Index, vorbestehende neuromuskulare Erkrankungen und ein fortgeschrittenes Alter assoziiert. Die Zahl der Patienten mit auserklinischer Beatmung, die wegen der Kontrolle der Beatmung oder eines Notfalls rehospitalisiert werden mussten, hat sich in Deutschland zwischen 2006 und 2016 vervierfacht. Die auserklinische invasive Beatmung bzw. Langzeit-NIV (nichtinvasive Beatmung) geht haufig mit einem deutlichen Autonomieverlust und geringer Lebensqualitat einher, sodass deren Beginn in Zusammenschau mit der Komorbiditat des Patienten und dem Patientenwillen sorgfaltig gepruft, die Indikation regelmasig reevaluiert und ggf. eine Entscheidung zur Therapiezielanderung getroffen werden sollte. Die Einstellung auf eine auserklinische Beatmung nach erfolglosem prolongiertem Weaning sollte in einem spezialisierten Weaningzentrum durchgefuhrt werden. Fur das Behandlungskonzept von Patienten mit invasiver auserklinischer Beatmung bzw. NIV ist ein Weaningzentrum verantwortlich. Abhangig von der Infrastruktur und Vernetzung des jeweiligen Weaningzentrums ist es grundsatzlich auch moglich, die ambulante Betreuung klinisch stabiler Patienten im Rahmen eines Kooperationsmodells gemeinsam mit in der Beatmungsmedizin erfahrenen niedergelassenen Pneumologen durchzufuhren.
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