CT-gesteuerte perkutane Gastrostomie: Technischer Erfolg, Früh- und Spätkomplikationen

2007 
Ziele: Mit der CT-gesteuerten perkutanen Gastrostomie (PG) steht ein Alternativverfahren zur Verfugung, das durch seine exakte Darstellung der anatomischen Strukturen eine Gastrostoma-Anlage auch bei Patienten ermoglicht, bei denen ein endoskopisches Verfahren aufgrund nicht passierbarer Tumorstenosen der oberen Atem- und Speisewege oder einer fehlenden Diaphanoskopie nicht durchfuhrbar ist. Ziel dieser Studie war die Untersuchung von Anlageergebnissen und Komplikationen der CT-gesteuerten perkutanen Gastrostomie. Methode: Insgesamt 83 uberwiegend an malignen Erkrankungen der oberen Atem- und Speisewege erkrankte Patienten wurden zu einer CT-gesteuerten perkutanen Gastrostomie (PG) – Erstanlage vorgestellt und die Patientendaten hinsichtlich Anlageergebnisse und Komplikationen retrospektiv analysiert. Die Komplikationen wurden zum Einen nach dem Zeitpunkt ihres Auftretens in Fruh- und Spatkomplikationen und zum Anderen nach ihrem Schweregrad in schwerwiegende und leichte Komplikationen unterteilt. Ergebnis: Die CT-gesteuerte PG-Anlage gelang bei 95,2% (79/83) der Patienten im Erstversuch. In den ersten drei Tagen fanden sich bei 4 von 79 Patienten (5,1%), mit 4 Dislokationen der PG-Sonde und einer anlagebedingten Peritonitis, insgesamt 5 schwerwiegende Fruhkomplikationen, wobei ein Patient davon 2 schwerwiegende Komplikationen entwickelte. Zu leichten Fruhkomplikationen, vorwiegend Hautirritationen und vorubergehende Bauchschmerzen, kam es in 39,2% der Falle (31/79). Nach dem dritten Tag nach PG-Anlage wurden in 5,1% der Falle (4/79) schwerwiegende Komplikationen dokumentiert, so dass die Gesamtrate fur schwerwiegende Komplikationen 8,7% (7/79) betrug. Ein Patient verstarb in Folge anlagebedingter Komplikationen. Transfusionsbedurftige Blutungen oder eine Perforation nach Gastrostoma-Erstanlage wurden nicht beobachtet. Leichte Komplikationen bestanden nach dem dritten Tag bei 29,1% der Patienten (23/79). Schlussfolgerung: Die CT-gesteuerte perkutane Gastrostomie zeigt neben einer hohen technischen Erfolgsquote eine vertretbare Rate an schwerwiegenden Komplikationen und ermoglicht eine Sondenanlage auch bei schwierigen anatomischen Verhaltnissen. Eine einheitliche Einteilung der Komplikationen stellt eine wichtige Grundlage fur die Qualitatskontrolle und die Patientenaufklarung dar. Hierzu wird eine Einteilung der Komplikationen nach PG-Anlage vorgestellt. Korrespondierender Autor: Gottschalk A Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Radiologie, Oberer Eselsberg 40, 89081 Ulm E-Mail: andreas.gottschalk@gmx.net
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