Infiltration der herznahen Gefäße durch Lungenkarzinome: Inzidenz, Klassifikationen, operative Technik unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine und Ergebnisse

2016 
Lungenkarzinome, welche die herznahen Gefase (linker Vorhof, Pulmonalarterie und Aorta) infiltrieren und bei denen keine mediastinalen Lymphknoten – oder eine Fernmetastasierung – vorliegen, sind insgesamt selten. Haufig werden solche Situationen im interdisziplinaren Tumorboard als primar inoperabel eingeschatzt. Dies gilt nur dann, wenn ein erfahrener Thoraxchirurg sich aus operationstechnischen Grunden nicht in der Lage sieht, eine Resektion im Gesunden durchzufuhren. Je nach infiltrierter Struktur muss uber das operationstaktische Vorgehen individuell entschieden werden. In jedem Falle sollte ein komplettes Tumorstaging durchgefuhrt werden, auch, um zu entscheiden, ob eine neoadjuvante Chemotherapie vor der Resektion durchgefuhrt werden sollte. Entstehen durch die Resektion der herznahen Gefase grosere Defekte, so muss in jedem Falle eine Herz-Lungen-Maschine eingesetzt werden. Der Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine im Rahmen der Tumorresektion ist hinsichtlich einer Tumorzellaussaat unproblematisch. Dennoch sollte auch aufgrund der Antikoagulation die Einsatzdauer der Herz-Lungen-Maschine auf das Mindestmas begrenzt bleiben. Mit den heutzutage verfugbaren bovinen Ersatzmaterialien lassen sich die kardialen Defekte sicher verschliesen. Die postoperative Morbiditat und Mortalitat ist nach solchen Resektionen niedrig. Ein 5-Jahres-Uberlebensrate von bis zu 50 % kann durch die kurative Resektion der herznahen, durch Lungenkarzinome infiltrierten Gefase erreicht werden.
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