Störende physiologische Diplopie als neuroophthalmologisches Krankheitsbild

2009 
Standige Wahrnehmung "physiologischer" Diplopie bei unauffalligem Augen- und Binokularbefund ist pathologisch und weist auf einen Defekt zerebraler Hemmungsmechanismen hin. Bei einer Patientin verstarkte sich die Symptomatik von Doppeltsehen, Nachbildern und "unruhigem Sehen" standig wahrend einer Beobachtungszeit von 25 Jahren. Mittels Infrarot-Reflexions-Okulographie wurden erstmals bei diesem Krankheitbild Fixationsstorungen registriert und die subjektive Verschlechterung objektiviert. In der Literatur als Neurose eingestuft, erwies sich die Erkrankung im MRT als zerebrale Atrophie mit multiplen vascularen Lasionen beider Hemispharen. Differentialdiagnose gegenuber anderen Diplopien: Das Fixationsobjekt wird binokular einfach gesehen, Gegenstande davor oder dahinter zweifach, Die Doppelbilder treten nur im zentralen Gesichtsfeldbereich bis 10° Exzentrizitat und meist in Distanzen zwischen 0,3 und 10 m auf. Sie storen mehr bei Fixation des entfernteren Objekts und vice versa.
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