Methodische Möglichkeiten für die Züchtung auf Eiweißqualität beim Gemüse
1966
Bei jeder Zuchtung auf Eiweisqualitat mus man davon ausgehen, das die quantitative Analyse der limitierenden Aminosauren problematisch ist. Zumindest stehen uns noch keine Schnellbestimmungsverfahren zur Verfugung. Diese Schwierigkeiten werden besonders beim Gemuse noch vermehrt. So mussen ausschlieslich Organe aus grunen Pflanzenteilen analysiert werden, da nur solche als Eiweislieferanten in Frage kommen. In diesen grunen Pflanzenteilen ist der Aminosauregehalt je nach Umweltbedingungen verschieden. Auserdem mussen grune Pflanzenteile moglichst sofort verarbeitet werden, da eine Konservierung in den meisten Fallen auch zu erheblichen Veranderungen fuhrt. Es kommt deshalb darauf an, die zuchtmethodischen Voraussetzungen zu schaffen, das man nur eine geringe Anzahl Analysen durchfuhren mus. Am einfachsten ist es, Arten, die schon eine gute Eiweisqualitat besitzen, so zu bearbeiten, das sich ihre bisherige Anbauverbreitung noch ausdehnen last. Dafur werden Beispiele gegeben. Gemusearten dagegen, die eine minderwertige Eiweisqualitat haben, mussen in dieser Eigenschaft direkt verbessert werden. Das ist aber nur moglich, wenn es gelingt, den Gehalt an limitierenden Aminosauren zu steigern. Mit der Auslese-, Kreuzungs- und Mutationszuchtung wird das vorerst nicht gelingen, da bei diesen Zuchtmethoden die Variabilitat zu gros ist. Zunachst kommt vor allem die Substitutions- und die Polyploidiezuchtung in Betracht. Voraussetzung dazu ist allerdings, das man geeignetes Ausgangsmaterial benutzt. An Beispielen wird erlautert, wie man mit diesen beiden Methoden zum gewunschten Erfolg kommen kann.
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