Plötzlicher Tod nach der Festnahme eines exzitierten Mannes

2009 
Berichtet wird von einem 29 Jahre alt gewordenen Mann, der in hochgradiger Erregung und stark alkoholisiert einer schwangeren Frau in den Bauch getreten habe. Wegen Widerstandshandlungen und Spuckattacken bei der polizeilichen Festnahme sei es zum Einsatz von Pfefferspray, zur Fixierung in Bauchlage mit Fesselung der Hande und Fuse sowie zum Uberziehen eines Spuck- und Beisschutzes gekommen. Bei Eintreffen in einer Augenklinik habe es einen plotzlichen Herzstillstand gegeben. Nach erfolgreicher Reanimation (20 min) sei ein hypoxischer Hirnschaden festgestellt worden. Die Blutalkoholkonzentration 2 h spater betrug 2,69‰. Acht Tage nach dem Vorfall trat der Tod ein. Nach „leerem“ Obduktionsbefund erbrachten die histologischen Untersuchungen des Herzens Zeichen einer ausgedehnten, nicht mehr frischen Myokardischamie, einer fokalen gemischtzelligen Zerstorung des rechten Bundelschenkels, fibrodysplastische Wandverdickungen einzelner kleinkalibriger Koronararterien, perivaskulare Fibrosen mit fokaler, rundzelliger Infiltration, eine Lipomatosis des His-Bundels mit Verlust von Erregungsleitungsfasern sowie eine Persistenz fetaler Dispersionen im Anulus fibrosus. Aus der erst nach der Obduktion polizeilich ermittelten Anamnese des Mannes wurde bekannt, dass er in den letzten 2 Jahren 4 stationare Behandlungen wegen kardialer Beschwerden bei jeweils starker alkoholischer Beeinflussung erhalten hatte. Als Todesursache wurde ein hypoxischer Hirnschaden nach akutem Herzstillstand als Folge eines starken Erregungszustands unter alkoholischer Beeinflussung bei morphologisch nachgewiesener Herzvorschadigung festgestellt. Es werden die pathophysiologischen Aspekte des Todesfalls diskutiert.
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