HYDROLOGISCHE VORUNTERSUCHUNGEN FUER DEN SEMMERING-BASISTUNNEL MIT BESONDERER BERUECKSICHTIGUNG VON ISOTOPENMESSUNGEN

Die Eisenbahnhochleistungsstrecken AG plant zwischen den Orten Muerzzuschlag und Gloggnitz einen Eisenbahntunnel, den Semmering Basistunnel, zu errichten, der das gesamte Semmering-Massiv auf einer Laenge von etwa 22 Kilometern unterfaehrt. Geplant ist vor Errichtung des Haupttunnels einen Pilotstollen von Muerzzuschlag aus fallend etwa 10 Kilometer weit vorzutreiben. Der Tunnel durchoertert zwischen Muerzzuschlag und Gloggnitz ein Gebirgemit kompliziertem geologisch-hydrogeologischen Aufbau. Es treten auf engem Raum mehrere geologische Grosseinheiten auf, die in sich in Decken zerlegt sind. Die unterschiedliche lithologische Ausbildung der geologischen Einheiten und der komplizierte tektonische Bau bedingen eine differenzierte Entwaesserung des Gebirgsstockes. Vor Errichtung des Hauptstollens ist geplant, von Muerzzuschlag aus einen Erkundungsstollen bis in Bereich von Prein an der Rax fallend vorzutreiben, der die Bereiche der grossen Tunnelueberlagerungen vorweg aufschliessen wird. Dies bedeutet aus der Sicht der Hydrogeologie, dass in bereits vorweg als kritisch ausgewiesenen Abschnittendie Situation vor Ort erkundet und untersucht werden kann. Neben umfangreichen hydrogeologischen Gelaendetaetigkeiten gelangten auch hydrochemischeund isotopenhydrologische Analysen zur Ausfuehrung, mit deren Hilfe in Zusammenschau mit anderen Untersuchungsergebnissen Aussagen ueber Entwaesserungsmechanismen einzelner Gesteinseinheiten getroffen werden koennen. Weiters ist es auch in Teilbereichen moeglich, das Speicherverhalten der Waesser im Untergrund zu beschreiben und Angaben ueber die mittlere Seehoehe von Quelleinzugsgebieten und Verweilzeiten im Untergrund zu machen, woraus wiederum Prognosen ueber Beeintraechtigungen des Wasserhaushaltes durch denTunnelbau abgeleitet werden koennen.