Lungentransplantation bei Lungenkarzinom

2019 
Das Lungenkarzinom gehort zu den haufigsten malignen Erkrankungen des Erwachsenen. Die Einfuhrung der immunonkologischen Therapie hat die Prognose im fortgeschrittenen Stadium positiv beeinflusst. Bei den lokal begrenzten bzw. wenig- oder nichtinvasiven Karzinomformen haben sich die Therapieprinzipien hingegen wenig verandert: Zum Immuntherapieansprechen dieser Formen existieren aktuell keine belastbaren Daten. Einzelne Publikationen weisen auf eine geringe PD-L1-Expression (programmed cell death ligand 1) hin, welche auf ein nur bedingtes Therapieansprechen hindeuten konnte. Bei anderen terminalen Lungenerkrankungen stellt die Lungentransplantation (LTx) eine etablierte Therapieoption dar. Erkenntnisse zur LTx beim Lungenkarzinom existieren allenfalls durch Fallserien. Hieraus kann keine generell gultige Empfehlung abgeleitet werden. In ausgewahlten Fallen kann die LTx bei ansonsten klarer Transplantationsindikation und vollstandiger, ggf. wiederholter Diagnostik und Stadieneinteilung im Rahmen von Tumor- und Transplantationskonferenzen diskutiert werden. Jedoch beschranken sich die publizierten erfolgreichen Falle auf das UICC-Stadium I. Die Transplantation bei multifokalen Adenokarzinomen mit pradominant lepidischem Wachstum und geringer Invasivitat fuhrt zur Verbesserung von Lebenszeit und -qualitat, jedoch neigen diese zu haufigen pulmonalen Rezidiven. Das Transplantationsverfahren und ggf. die immunsuppressive Therapie mussen der besonderen Situation angepasst werden. Nach Transplantation sind engmaschige Verlaufskontrollen zur moglichst fruhzeitigen Rezidiverkennung erforderlich. Die Therapieoptionen von Rezidiven nach Transplantation sind neben Resektion oder Radiatio sehr begrenzt: Eine Systemtherapie nach aktueller Leitlinie ist nicht oder nur sehr begrenzt moglich.
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