Subkutane implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren

2016 
Die Therapie mithilfe eines subkutan implantierbaren Kardioverter-Defibrillator (S-ICD) ist fur ausgewahlte Patienten mit entsprechender Indikation eine Option, die im Gegensatz zur konventionellen ICD-Therapie ohne intravasale bzw. intrakardiale Elektroden auskommt. Sofern praoperativ anhand der Indikation und eines Screenings sichergestellt ist, dass sich die Therapieform fur den Patienten eignet, lasst sich der Eingriff rasch und mit wenig Aufwand durchfuhren. Ideal erscheint die S‑ICD-Therapie fur Patienten mit primarprophylaktischer Indikation, z. B. im Rahmen einer verminderten Ejektionsfraktion bei ischamischer Kardiomyopathie sowie zu Primar- und Sekundarpravention von Erkrankungen, die mit primarem Kammerflimmern einhergehen (z. B. bei Long-QT-Syndrom, Brugada-Syndrom etc.). Der Erfolg der S‑ICD-Therapie ist davon abhangig, dass das System auf die individuellen anatomischen Verhaltnisse des Patienten angepasst implantiert wird. Vorteil des Systems ist neben dem Verzicht auf intravasale Elektroden der Erhalt uneingeschrankter Aktivitat im Bereich des Schultergurtels. Die S‑ICD-Therapie eignet sich derzeit nicht zur Behandlung ventrikularer Tachykardien, da der S‑ICD im Gegensatz zum konventionellen ICD keine antitachykarde Stimulation ausfuhren kann. Ebenso ist, abgesehen von der kurzen Phase einer Postschockstimulation, keine antibradykarde Therapie moglich, sodass fur Patienten mit bradykarden, schrittmacherpflichtigen Herzrhythmusstorungen konventionelle ICD-Systeme die Methode der Wahl bleiben. Inwieweit sich die S‑ICD-Therapie in Verbindung mit sondenlosen Systemen zu einem neuen Standard entwickelt, ist derzeit nicht absehbar.
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