Zelltherapie zur Toleranzerzeugung nach Nierentransplantation

2021 
Eine spontane oder operationale Toleranz ist ein in der Natur selten vorkommendes Phanomen. Durch die Etablierung eines dauerhaften „kunstlichen“ Chimarismus bei einem Transplantatempfanger kann eine Toleranz gegen den spezifischen Spender jedoch zuverlassig etabliert werden. Dies geschieht allerdings zum Preis einer aufwendigen und belastenden vorbereitenden Therapie sowie der Gefahr der Entwicklung einer Graft-versus-Host-Erkrankung. Neuere Ansatze mit sog. ATMP („advanced therapy medicinal products“) setzen nur auf einen kurzzeitigen Chimarismus, der uber den Anstieg regulatorischer Zellpopulationen zu einer dauerhaften Transplantatakzeptanz fuhrt. Vielversprechend scheinen in diesem Zusammenhang Therapien mit regulatorischen T‑Zellen zu sein, diese konnen moglicherweise in Zukunft durch Einbringung eines chimaren Antigenrezeptors (CAR) weiter verbessert werden (sog. A2-CAR-Treg [„regulatory T cells“]). Einen anderen Ansatz stellt die Therapie mit MIC („modified immune cells“), ausgehend von Monozyten, dar. Diese Zellen fuhren beim Empfanger zu einer Reduktion der spenderspezifischen T‑Zell-Antwort und zur Ausbildung regulatorischer B‑Lymphozyten. Idealerweise sind regulatorische Zellprodukte zukunftig in der Lage, medikamentose Immunsuppression bei Transplantation und Autoimmunerkrankungen einzusparen oder vollstandig zu ersetzen. Regulatorische B‑Lymphozyten scheinen eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit der Etablierung einer dauerhaften Transplantatakzeptanz zu spielen.
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