Vom Blick in den Spiegel – Zur Methode der Rekonstruktion von Selbsttypisierungen

2010 
Das Forschungsinteresse dieser Untersuchung, so wurde in den vorgangigen Teilen expliziert, zielt auf die Rekonstruktion von Selbsttypisierungen richterlicher Akteure hinsichtlich der spezifischen Handlungsproblematik in ihrer professionellen Praxis. Das sich in den rekonstruierten Selbsttypisierungen entfaltende Selbstverstandnis bietet dabei weitere allgemeine theoretische Anknupfungen, und zwar zur personlichen und sozialen Identitat, zum Habitus und zur sozialen Rolle von Richtern. Ebenfalls wurde bereits kurz darauf hingewiesen, dass diese theoretischen Einbezuge durch ihr Wechselverhaltnis mit der empirischen Rekonstruktion – ganz im Sinne der Grounded Theory – entstanden sind und nicht als theoretische Vorannahmen von vornherein leitend fur die Forschungen waren. Aus diesem Grunde waren auch aus diesen Bezugen stammende oder bevorzugte empirische Zugangsweisen primar nicht relevant. Es stellt sich ohnehin die Frage, ob ein solches Unterfangen nicht von vornherein zu selektiv gewesen ware, wenn die Bezuge bekannt gewesen waren. Sie hatten, sofern Sie uberhaupt einen eigenstandigen empirischen Zugang entwickelt haben, die anderen Bezuge verunmoglicht oder zumindest erschwert. Dass einige Hinweise der oben genannten Konzepte und generell aus der empirischen Rechtssoziologie das hier verwendete Vorgehen grundsatzlich stutzen oder gar fordern, soll ein methodisch reflektierter Ausgangspunkt zeigen, der aus der empirischen Rollenanalyse heraus entstand.
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