Beitrag zum Mechanismus der Sorption von Molekularkolloiden an festen Stoffen: V. Sorption von Oroxanal an Alumina nach Brockmann

Bei der Sorption von Oroxanal an Alumina nachBrockmann wurde festgestellt, das dieEldridgesche Gleichung den Verlauf gut darstellt. Die Geschwindigkeitskonstante ist von einer gewissen Konzentration der Anfangslosung an linear proportional zu dieser Konzentration des Oroxanals. Aus der berechneten Aktivierungsenergie ergibt sich der Mechanismus der Sorption. Es handelt sich um eine freie Diffusion (geschwindigkeitsbestimmendes Phanomen) der Kolloidteilchen der Losung in Richtung der auf den Kornern des Absorbens adharierenden Schicht, deren Konzentration von der Temperatur und von dem Anfangsgehalt der Losung abhangig ist. Diese Konzentration bleibt wahrend der Sorption konstant, da sich die koagulierenden Kolloidteilchen aus der Losung erganzen. Nach einer gewissen, fur jeden Fall (Temperatur, Konzentration) bestimmten Verdunnung der Anfangslosung findet keine Sorption mehr statt. Das Endprodukt ist ein Lack zwischen Alumina nachBrockmann und Oroxanal. Es handelt sich also um denselben Mechanismus wie in den Arbeiten (1, III, 4 und 5 bei 0 °C). Insbesondere handelt es sich um denselben Mechanismus wie in der Arbeit (5 bei 0 °C), da auch hier die Sorption von einer moglichen (5 ab 0 °C) gleichzeitigen chemischen Alterung des Oxids unabhangig ist. Die Sorption von nicht lackbildenden Farbstoffen, wie Methylenblau an Alumina (5), verlauft anders: einer wahrend der ersten Sekunden stattgefundenen Sorption folgt eine Desorption fur Temperaturen hoher als 0 °C. Der oben erwahnte Mechanismus ist ganz anders als bei der Sorption vom selben Farbstoff (Oroxanal) an anodisch hergestelltesγ 1 undγ 2-Al2O3 (6), wegen der verschiedenartigen Sekundarstruktur der letzten: es handelt sich in dem letzten Fall um einen Platzwechsel in festem Zustand (geschwindigkeitsbestimmendes Phanomen) zwischen Al2O3 und Kolloidteilchen (3).