Leitlinie zum Vorgehen bei Verdacht auf Unverträglichkeit gegenüber oral aufgenommenem Histamin
2017
Nahrungsmittelunvertraglichkeiten sind objektiv nachweisbar deutlich seltener als subjektiv empfunden. Insbesondere zum wissenschaftlichen Kenntnisstand nicht allergischer Uberempfindlichkeitsreaktionen bestehen grose Defizite. Ein Beispiel ist die Histaminunvertraglichkeit, die aufgrund der starken Thematisierung in den Medien und im Internet von Betroffenen oftmals als Ausloser ihrer Gesundheitsbeschwerden vermutet wird. Die wissenschaftliche Evidenz fur die postulierten Zusammenhange ist begrenzt, eine verlassliche Laborbestimmung zur definitiven Diagnose nicht vorhanden. Die vorliegende Stellungnahme der Arbeitsgruppe Nahrungsmittelallergie der Deutschen Gesellschaft fur Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI) in Zusammenarbeit mit dem Arzteverband Deutscher Allergologen (AeDA), der Padiatrischen Allergologie und Umweltmedizin (GPA) sowie der Schweizerischen Gesellschaft fur Allergologie und Immunologie (SGAI) beleuchtet die Datenlage fur das Krankheitsbild der Unvertraglichkeit gegenuber oral aufgenommenem Histamin, fasst wichtige Aspekte und deren Konsequenzen zusammen und schlagt ein praktikables diagnostisches und therapeutisches Vorgehen vor.
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