Porzine epidemische Diarrhoe in Zentraleuropa
2018
Die porzine epidemische Diarrhoe (PED), eine hochkontagiose Darmerkrankung des Schweines, wird verursacht durch das gleichnamige Alphacoronavirus, Porzines Epidemisches Diarrhoe Virus (PEDV), das vor allem bei Saugferkeln schwere Durchfallerkrankungen auslost. PED wurde erstmals 1971 in Grosbritannien beschrieben und war in Europa bis Anfang der 1990er Jahre weit verbreitet. In den Folgejahren wurden aus Europa nur einzelne Ausbruche gemeldet, wohingegen das Virus in Asien seit den 1980er Jahren endemisch ist.
Seit dem Fruhjahr 2013 wurden erstmals seuchenartig verlaufende Ausbruche von PED mit hohen Mortalitatsraten in den Vereinigten Staaten von Amerika beschrieben. In Deutschland wurden aufgrund verstarkter Untersuchungen seit 2014 Falle von PED in Mast- und Ferkelerzeugerbetrieben diagnostiziert. Die deutschen Ausbruche zeichnen sich trotz enger Verwandtschaft der ursachlichen Viren durch starke Variabilitat im Krankheitsbild und den Mortalitatsraten aus.
Bislang sind keine Impfstoffe in Europa zugelassen und der Impferfolg hangt wesentlich von der Moglichkeit ab, das Wirtstier Schwein in jungem Alter vor einer Infektion zu schutzen.
In den vorliegenden Studien wurden die aktuellen in Deutschland auftretenden Stamme in vivo im Sau-Ferkel-Modell charakterisiert. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die deutschen PEDV Varianten unter standardisierten Versuchsbedingungen eine moderate Virulenz mit hoher Morbiditat, aber geringer Letalitat aufweisen. Des Weiteren wurde der Schutzeffekt maternaler Antikorper gegen eine homologe Belastungsinfektion der Ferkel untersucht. Maternale Antikorper nach oraler prapartaler Infektion der Sau sind in der Lage einen zuverlassigen klinischen Schutz der Ferkel vor einer homologen Belastungsinfektion mit den aktuellen moderat virulenten deutschen Stammen zu vermitteln und auch die Virusausscheidung drastisch zu reduzieren.
Diese Vorinformation ist essentiell zur Etablierung eines belastbaren Muttertierschutzimpfkonzeptes, das die Infektion der Saugferkel verhindert und somit wirtschaftliche Verluste reduziert oder vermeidet.
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