Zwischenfruchtanbau im Freilandgemüsebau – Übernahmepotentiale und-barrieren einer grundwasserschonenden Maßnahme

Im Freilandgemusebau treten auf vielen Flachen im Herbst hohe Nmin-Werte auf. Dort besteht eine Auswaschungsgefahr fur Nitrat ins Grundwasser im Winter. Der Zwischenfruchtanbau ist eine wirksame Masnahme zum Grundwasserschutz, wird aber im Freilandgemusebau nur wenig umgesetzt. Um die Grunde fur die geringe Ubernahme dieser Masnahme zu bestimmen, wurden betriebliche Kosten berechnet sowie die Einstellung von Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern zu Ubernahmepotentialen und Barrieren in Interviews und Diskussionsrunden erhoben. Die Kosten fur den Zwischenfruchtanbau werden in manchen Regionen durch Ausgleichszahlungen kompensiert, bsp. in Wasserschutzkooperationen. Ausgehend von diesen Ausgleichsberechnungen, die sich grostenteils auf einen Zwischenfruchtanbau in ackerbaulichen Fruchtfolgen beziehen, wurden die Kosten und Nutzen der Masnahme Zwischenfruchtanbau fur den Freilandgemusebau erhoben und nach Moglichkeit quantifiziert. Dabei wurden auch indirekte Kosten, wie Opportunitatskosten durch die Reduktion von drei auf zwei aufeinanderfolgenden Satzen im Jahr, berucksichtigt. Diese Kalkulation diente in einem zweiten Schritt als Diskussionsgrundlage fur die Befragungen auf Betriebsebene. Die Befragungen ergaben, dass viele Betriebe den Zwischenfruchtanbau ausweiten konnten, ohne die Anzahl der Gemusebausatze pro Flache und Jahr zu reduzieren, was die Kosten der Masnahme erheblich reduziert. Dennoch uberwiegt haufig die Skepsis gegenuber dem positiven Nutzen des Zwischenfruchtanbaus. Als weitere Barrieren wurde zudem die geringere Flexibilitat in der Flachenbelegung, der zusatzliche Planungsaufwand und das Risiko eines schlechten Auflaufens der Zwischenfrucht mit entsprechend negativen Folgen identifiziert. Die Ergebnisse liefern wichtige Hinweise fur die Ausgestaltung von Ausgleichszahlungen fur Gemusebaubetriebe und wichtige Ansatze fur Beratung und Demonstrationsprojekte.