Organisationsgesellschaft neu gedacht: Vom Archetyp zu neuen Formen der Organisation

2021 
Wahrend die Organisationssoziologie vornehmlich auf die Analyse von Organisationen und zwischenorganisatorischen Arrangements konzentriert ist, finden wir in verschiedenen anderen Teilgebieten der Soziologie die Einschatzung, dass die Rolle von Organisationen hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen Effekte oftmals nur unzureichend reflektiert wird. Dieser Beitrag zielt darauf ab, konzeptionelle Voraussetzungen zur Uberwindung dieser Situation zu schaffen. In Abschn. 2 wird auf das Konzept der Organisationsgesellschaft rekurriert, so wie es in der zweiten Halfte des 20. Jahrhunderts entwickelt worden ist. Als gemeinsames Problem dieser Forschungsbeitrage wird identifiziert, dass sie sich auf eine bestimmte – hier als Archetyp bezeichnete – Organisationsform beziehen, deren Dominanz im 21. Jahrhundert fragwurdig geworden ist. In Abschn. 3 wird deshalb vorgeschlagen, neue Organisationsformen einzubeziehen. Insbesondere wird auf Hyper-Organisation, partielle Organisation und Plattform-Organisation eingegangen. Es werden zwei Schwachpunkte dieser Konzepte identifiziert: Erstens suggerieren die entsprechenden Beitrage eine Ersetzung des Archetyps und vernachlassigen zudem andere neuartige Organisationsformen; zweitens beziehen sie gesellschaftliche Voraussetzungen und Folgen nur selektiv ein. Abschliesend werden Perspektiven zur Uberwindung dieser gravierenden Schwachstellen diskutiert.
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