Amiodaron und Beta-Blocker: Kombination besser als die Monotherapie?

2000 
Sowohl in EMIAT als auch in CAMIAT konnte Amiodaron im Vergleich zu Placebo die Rate arrhythmogener Ereignisse einschlieslich des plotzlichen Herztodes signifikant senken. Besonders hatten diejenigen Patienten von einer Amiodaron-Therapie profitiert, die zusatzlich mit Beta-Blocker behandelt wurden. In einer gepoolten Analyse (ECMA: EMIAT-CAMIAT-Meta-Analysis) wurde diesem Aspekt noch einmal besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Die jahrliche Rate arrythmogener Ereignisse betrug in der unbehandelten Gruppe 5,4% in der nur mit Amiodaron und nur mit Beta-Blocker behandelten Gruppe 4,7 bzw. 3,4% und lediglich 1,3% bei denen, die sowohl mit Amiodaron als auch Beta-Blocker behandelt wurden (p = 0,02). Diese zweifellos eindrucksollen Zahlen sollten jedoch nicht Anlass geben, routinemasig Postinfarktpatienten prophylaktisch mit einer Amiodaron/Beta-Blocker-Kombinationstherapie zu behandeln. Denn: (1) handelt es sich um eine retrospektive Analyse von gepoolten Daten, (2) waren die Einschlusskriterien und Endpunkte beider Studien unterschiedlich, (3) waren die einzelnen Untergruppen bezuglich ihrer klinischen Daten nicht vergleichbar und (4) war wie in den Einzelstudien die Senkung der arrhythmogenen Ereignisse nicht begleitet von einer statistisch signifikanten Senkung der Gesamtsterblichkeit.
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