CT-Kinetik intratumoraler Liposomendepots

1988 
An einem experimentellen Rattentumormodell wurden computertomographisch intratumorale Depots von Metrizamid-beladenen Liposomen untersucht. Das Untersuchungsmodell hat sich als einfache, klinischen Bedurfnissen angepaste Methode zur Bestimmung der In-vivo-Kinetik dieser interstitiellen Kontrastmitteldepots erwiesen. Gegenuber freiem, intratumoral appliziertem Metrizamid, das als Modellsubstanz fur ein wasserlosliches Chemotherapeutikum angesehen werden kann, zeigt liposomal gebundenes Metrizamid eine deutlich verzogerte Abnahme der Rontgenabsorption. Dieser Retard-Effekt war bei grosen, multilamellaren Vesikeln wesentlich ausgepragter als bei kleinen, unilamellaren Vesikeln. Ohne das eine Diffusion der Liposomen nachzuweisen war, sanken die Betrage der Hounsfield-Einheiten bei beiden Typen verlangsamt ab; bei multilamellaren Liposomen signifikant im Sinne einer Kinetik nullter Ordnung mit einer Halbwertszeit von ca. 300 h. Eine initial mit einem Anstieg der Houns-field-Werte einhergehende Abweichung von dieser Kinetik wird auf einen Konzentrationseffekt innerhalb der Liposomendepots infolge eines Abstroms des wasserigen Anteils der Liposomendispersion zuruckgefuhrt. Aufgrund des ausgepragten Retard-Effektes der grosen multilamellaren Liposomen, der eine 140fache Verlangerung der loka-len Verweildauer des Metrizamids bewirkt und aufgrund ihrer Freisetzungskinetik empfiehlt sich diese Liposomenart als Carriersystem fur eine lokale interstitielle Chemotherapie von Hirntumoren. Kleine, unilamellare Liposomen, die eine interstitielle Halbwertszeit von 14 h aufweisen, konnten als schnellere Komponente eines komplexeren Therapiesystems angewandt werden.
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