Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD): Psychische und Psychosomatische Störungen nach Kapitel V (F) der ICD-10 im multiaxialen System

1996 
Aus naheliegenden Grunden sind operationale Diagnosensysteme, wie die ICD-10 (WHO 1993a-c; Dilling et al. 1993, 1994a) und das DSM-IV (APA 1994) unter psychoanalytisch denkenden Psychotherapeuten umstritten. Die mit ihnen vollzogene Eliminierung des Neurosen- und Endogenitatsmodells und die Beschrankung auf vorwiegend symptomatologische und beobachtungsnahe diagnostische Merkmale hat zu einer weithin kritischen Rezeption gefuhrt (Schneider u. Freyberger 1990; Schneider et al. 1993). Bei aller Kritik an der daraus resultierenden moglichen Verarmung der Befunderhebung und -interpretation im Hinblick auf den Verzicht auf komplexere und abstraktere diagnostische Merkmale stellt zumindest fur die Psychiatrie dieser Ansatz aber auch einen bedeutsamen methodischen Fortschritt dar. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der deutlich verbesserten Rehabilitat (Freyberger et al. 1990a, b; Schneider et al. 1992; Freyberger et al. 1995) fuhren diese Systeme zu einer besseren Kommunizierbarkeit von Diagnosen und zu einer praziseren Erfassung der Symptomatologie (Stieglitz et al. 1992; Freyberger et al. 1992). Fur die wissenschaftliche Anwendung folgt hieraus eine bessere Vergleichbarkeit von psychiatrischen und psychotherapeutischen Stichproben (Stieglitz u. Freyberger 1996).
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    20
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []