Mit der Sprachphilosophie und der Normenlehre in den Islamischen Religionsunterricht – Zur Hypothetizität der Bedeutung überlieferter Texte (Koran und Hadith) bei Faḫr ad-Dīn ar-Rāzī (gest. 1210)
2020
Die Betrachtung der Bedeutung von uberlieferten Texten als hypothetisch ist eine Tendenz innerhalb der muslimischen Theologie, die zwar schon fruh entstand, jedoch erst im 12. Jahrhundert von ar-Rāzī (gest. 1210) ausformuliert wurde. Seit dem 13. Jahrhundert wurde sie starker von zahlreichen Gelehrten rezipiert. Als Quintessenz aus diesen Betrachtungen entstand die Position, dass ein absolut sicheres Wissen (ʿilm qaṭʿī) im Bereich der Theologie allgemein und in der Normenlehre im Speziellen allein auf Basis von uberlieferten Texten (naql) nicht moglich ist. Zu Ende gedacht erklart man durch diese Position, warum die muslimische Normenlehre plural bzw. nur plural sein kann. Dieser Text stellt die Theorie der Hypothetizitat der Bedeutungen der uberlieferten Texte (ẓaniyyat dalālat an-naql) bei ar-Rāzī dar. Dabei wird zuerst auf den Unterschied zwischen fiqh und Scharia eingegangen, um das Wesen des fiqh besser zu erfassen. Danach werden die Hauptgrunde fur die Hypothetizitat der muslimischen normativen Tradition aufgezeigt. Abschliesend wird gezeigt, wie man die Pluralitat der Normenlehre im Religionsunterricht thematisieren konnte.
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