Neuroendokrine Neoplasien im deutschen NET-Register

2019 
Neuroendokrine Neoplasien (NEN) umfassen eine seltene Tumorentitat mit heterogener Biologie, Prognose und therapeutischen Optionen. In Zusammenhang mit der kurzlichen Publikation der ersten deutschen Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von NEN erfolgte die Analyse der Kohorte des Deutschen NET-Registers der Deutschen Gesellschaft fur Endokrinologie (DGE). Hierzu wurden 2686 Falle extrahiert und ihre Patientencharakteristika wie Alter, Geschlecht, Primartumorlokalisation, Grading und Staging dargestellt sowie das Gesamtuberleben berechnet. Zusatzlich wurden die systemischen Behandlungsstrategien in den beiden grosten Untergruppen, NEN des Dunndarms und Pankreas, im Stadium der Metastasierung analysiert. Die Verteilung der Primartumoren, die histopathologische Charakterisierung, das Tumorstadium sowie das Gesamtuberleben waren vergleichbar mit den Ergebnissen internationaler Registerstudien. Somatostatinanaloga (SSA) und die Peptid-Rezeptor-Radionuklid-Therapie (PRRT) waren die haufigsten systemischen Therapieverfahren bei Dunndarm-NEN. Hingegen wurde eine Chemotherapie – in Ubereinstimmung mit der neuen Leitlinie – vor allem bei pankreatischen NEN eingesetzt und kam in der Erstlinie in ahnlicher Frequenz wie die SSA-Therapie bzw. in der Zweitlinie ahnlich haufig wie eine PRRT zum Einsatz. Prognostisch relevante Parameter waren die WHO-Klassifikation 2010 und das TNM-Staging. Die aktuelle Analyse des deutschen NET-Registers charakterisiert damit eine multizentrische, interdisziplinare, deutschlandweite Kohorte von NEN-Patienten und beschreibt die angewendeten systemischen Therapieverfahren, das Gesamtuberleben und die prognostische Bedeutung der WHO-Klassifikation 2010 sowie des TNM-Stadiums.
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