Transmission von Werten in der politischen Sozialisation: Eine quantitative Fallstudie von Mutter-Kind-Paaren in Österreich

2019 
Die vorliegende Studie untersucht die Weitergabe bzw. Transmission grundlegender Werthaltungen und spezifischer politischer Einstellungen im Rahmen der familialen Sozialisation. Untersucht werden das Ausmas der Ahnlichkeit zwischen Eltern und ihren Kindern sowie mogliche Unterschiede in der Wertetransmission zwischen jungen Frauen und jungen Mannern. Konkret analysieren wir Werteprioritaten bezuglich Autoritarismus und Sozialer Dominanzorientierung sowie Einstellungen zu Geschlechterrollen und gegenuber Zuwanderung. Die empirische Datengrundlage bilden standardisierte Befragungen von n = 150 Mutter-Kind-Dyaden in Wien. Die Ergebnisse zeigen, dass Wertetransmissionen sehr unterschiedlich ausfallen. Auffallend geringer ist generell die Mutter-Kind-Kongruenz bei rechts-autoritaren Einstellungen, Fragen der Tradition und Normeinhaltung (Konformitat), aber auch Geschlechtsrollenbildern. Das heist, vor allem Dimensionen, die von sozialem Wandel betroffenen sind, weisen eine geringere „Vererbung“ zwischen den Generationen auf. Starkere Kongruenz findet sich hingen bei Sozialer Dominanzorientierung (anti-egalitare Haltungen) und Zuwanderungseinstellungen. Junge Frauen weisen eine starkere Kongruenz mit ihren Muttern bei Geschlechterrollenbildern auf, junge Manner in der Priorisierung von Konformitat und autoritaren Einstellungen. Die Studie bietet somit neue Hinweise auf die Entstehung politischer Werthaltungen und das Ausmas des intergenerationalen Wertewandels in Osterreich.
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