Objektivierung onkologischer Verlauskontrollen – Erfahrungsabhängigkeit volumetrischer Analysen von mittels Mehrzeilen-CT untersuchter ex-vivo Lungenrundherde unter Beachtung des Ausbildungsgrades

2007 
Ziele: Fur die Qualitat onkologischer Verlaufskontrollen ist eine Untersucherunabhangigkeit quantitativer Messungen von zentraler Bedeutung. Ziel dieser Studie ist die Uberprufung der Ubungs- und Erfahrungsabhangigkeit der Interobservarianz volumetrischer und planimetrischer Messungen pulmonaler Rundherde. Methode: In einem Thoraxphantom wurden 46 kleine artifizielle Lungenrundherde in entfalteten Herz-Lungen-Praparaten von Schlachtschweinen erzeugt und anschliesend in einem 16-Zeilen Computertomographen mit einem Volumetrieprotokoll untersucht. Sechs Untersucher, eingeteilt in 2 Untersuchergruppen mit unterschiedlichen Erfahrungsstufen (0 und 5 Jahre radiologische Ausbildung), analysierten die artifiziellen Rundherde mit herkommlicher Durchmesserbestimmung und mit zwei Volumetriesoftwaretypen in einem semi-automatischen und manuell korrigiertem Modus. Die verwendeten Softwaretypen unterschieden sich anhand eines clickpunkt-abhangigen (CAV) und clickpunkt-robusten Volumetriealgorhythmus (CRV). Zur Erfassung eines moglichen Ubungseffektes erfolgte die Auswertung von jeweils 23 Lasionen in zwei Sitzungen. Die Erfahrungs- und Ubungsabhangigkeit der Interobservervarianzen wurden als Variationskoeffizienten (VK) fur die jeweiligen Sitzungen berechnet und mittels nicht-parametrischer Verfahren analysiert. Ergebnis: Die unerfahrene Untersuchungsgruppe erzielte in der Durchmesserbestimmung Mediane von 9,3 in der ersten und 5,0% in der zweiten Sitzung. Fur die CAV betrugen die medianen VK im semi-automatischen Verfahren 3,2 und 1,0% und im manuell korrigiertem Verfahren 0,9 und 1,2%. Die CRV zeigte mediane VK von <0,01% in beiden Modi. Die erfahrenen Untersucher erreichten in der Durchmesserbestimmung mediane VK von 5,7 und 4,4%. Die VK der CAV betrugen 2,9 und 1,5% im semi-automatischen Modus und 1,3 und 1,2% im manuell korrigierten Modus. In der CRV zeigten sich VK von <0,1% beiden Modi. Die Interobservarianzen der Durchmesserbestimmung von erfahrenen und unerfahrenen Untersuchern waren signifikant unterschiedlich. Ein signifikanter Ubungseffekt bestand in der unerfahrenen Untersuchergruppe fur die Durchmesserbestimmung und die CAV im semi-automatischen Modus. Schlussfolgerung: Die Durchmesserbestimmung zeigte eine deutliche Abhangigkeit von der Untersuchererfahrung und fur unerfahrene Untersucher zusatzlich einen signifikanten Ubungseffekt. Die CRV zeigte keine Beeinflussung durch Untersuchererfahrung oder -ubung und erlaubt somit eine hohe Objektivitat volumetrischer Verlaufskontrollen. Korrespondierender Autor: Bolte H UNiverstitasklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Klinik fur Diagnostische Radiologie, Arnold Heller Strasse 9, 24105 Kiel E-Mail: hendrikbolte@rad.uni-kiel.de
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []