Subjektive Mundgesundheitsprobleme ambulant betreuter geriatrischer Patienten und allgemeinmedizinisch-geriatrische Befunde – eine Pilotstudie

2020 
Mundgesundheitsprobleme von Senioren in Deutschland werden trotz hoher Pravalenz im hausarztlich-geriatrischen Bereich bisher nicht erfasst. Hierzu steht ein geriatrisches ambulantes Mundgesundheits-Screening (GAMS) zur subjektiven Beschreibung durch Patienten zur Verfugung. Geklart werden soll, ob die im Rahmen des GAMS berichteten subjektiven Mundgesundheitsprobleme als Risikoindikatoren fur in der Hausarztpraxis erhobene Befunde bei geriatrischen Patienten dienen konnen. Eingeschlossen wurden N = 75 geriatrische Patienten einer hausarztlichen Praxis. Bestimmt wurden das GAMS sowie Laborparameter (Blutbild mit Hamoglobin (g/dl), Leukozyten (Zellen/nl), Thrombozyten (Zellen/nl), Natrium (mmol/l), Kalium (mmol/l), Glucose im Serum (mg/dl), HbA1c (HPLC)%, Cholesterin (mg/dl) und glomerulare Filtrationsrate (GFR, ml/min), der Barthel-Index sowie der Timed-„up-and-go“[TUG]-Test). Am haufigsten werden die Mundgesundheitsprobleme Kau- und Beisbeschwerden (19 %) und Mundtrockenheit (40 %) angegeben. Bei Mundgesundheitsproblemen zeigen sich Hinweise auf eine reduzierte Alltagskompetenz (p = 0,066) und langsamere Gehgeschwindigkeit (0,049), hohere Serumglucose- (p = 0,001) und Langzeitblutzuckerwerte (p = 0,002). Subjektiv berichtetes Zahnfleischbluten ist ein Risikoindikator fur eine erhohte Leukozytenkonzentration (p = 0,036). Bei Mundtrockenheit wurde ein gesunkener Hamoglobinwert um 1,13 g/dl (p = 0,001) ermittelt. Das GAMS stellt Mundgesundheitsprobleme als Risikoindikatoren fur reduzierte geriatrische Gesundheit dar. Bei den beschriebenen geriatrischen Auffalligkeiten kann das GAMS zudem initiiert werden, um mogliche zahnmedizinische Probleme zu erkennen.
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