Konsolidierung, Konvergenz und Reformen: Entwicklung und Perspektiven der italienischen Wirtschaft
2000
Die italienische Wirtschaft war in den beiden letzten Jahrzehnten tief greifenden Anpassungsprozessen ausgesetzt. Auf der einen Seite konnte mit einer restriktiven Geldpolitik und einer Entscharfung der Lohnindexbindung der Preisauftrieb eingedammt werden; die Inflationsrate ging in den achtziger Jahren von 21 % auf etwa 5 % und im Laufe der neunziger Jahre auf etwa 2 % zuruck. Auf der anderen Seite war es in den neunziger Jahren dank gunstiger weltwirtschaftlicher Rahmenbedingungen und einer Abwertung der Lira sowie mit Hilfe einer expansiven Finanzpolitik gelungen, eine langere Wachstumsphase zu erreichen. Doch blieb das Wirtschaftswachstum zu schwach, um die Kapazitaten auszulasten. Die Arbeitslosigkeit nahm weiter zu. Eine wesentliche Ursache fur die andauernden wirtschaftlichen Probleme war, dass seit langem anvisierte Reformen immer wieder vertagt worden waren. Mit Beginn der neunziger Jahre, insbesondere von 1992 an, geriet die Wirtschaftspolitik allerdings unter zunehmenden Handlungsdruck. Insbesondere der dringende der dringende Wunsch, die Bedingungen zur Teilnahme an der Europaischen Wahrungsunion (EWU) zu erfullen, fuhrte zu wirtschaftspolitischen Kraftakten, die zuvor nicht fur moglich gehalten worden waren. Auch wenn bis heute noch nicht alle Probleme gelost sind, bietet die italienische Wirtschaft doch zu Beginn des neuen Jahrzehnts ein grundlegend verandertes Bild.
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