Klinische Anwendung der Biopsie des leitenden Lymphknotens beim Mammacarcinom

1998 
Die Biopsie des leitenden Lymphknotens („sentinel node“, SN) zur Evaluierung des axillaren Lymphknotenstatus beim Mammacarcinom stellt bei ausgewahlten Patienten eine Alternative zur kompletten Axilladissektion dar. Nach Vorstudien zur Beurteilung der Praktikabilitat der SN-Biopsie wurde die Technik bei 23 selektionierten Patientinnen klinisch angewandt. Praoperativ wurde eine Lymphoszintigraphie zur Bestimmung des Lymphabflusgebiets durchgefuhrt, der SN intraoperativ mit einer Gammakamera und durch Vitalfarbstoffarbung lokalisiert. Zeigte sich der SN im Schnellschnitt tumorinfiltriert, wurde eine komplette Axilladissektion durchgefuhrt, andernfalls auf eine solche verzichtet. Der SN wurde in allen 23 Fallen gefunden. In 17 von 23 Fallen fand die Schnellschnittuntersuchung einen tumorfreien Lymphknoten, es wurde keine weitere axillare Dissektion durchgefuhrt. In der endgultigen histologischen Aufarbeitung zeigte jedoch ein ursprunglich als metastasenfrei beurteilter SN eine Mikrometastasierung, womit eine nachtragliche Axilladissektion in einem 2. Eingriff notwendig wurde. Sechsmal fand sich ein Tumorbefall des SN, eine komplette Axilladissektion der Level I und II wurde durchgefuhrt. Die intraoperative Biopsie des SN beim Mammacarcinom macht, falls der SN tumorfrei ist, in ausgewahlten Fallen, wie kleinen Carcinomen, hoheres Alter und gunstiger Tumorhistologie/Tumorgrading, eine komplette Axilladissektion uberflussig und verringert somit die damit verbundene Morbiditat.
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